Die US-Luftwaffe wuchs seit Beginn des 2. Weltkrieges gewaltig an, da sich die USA langfristig auf einen Kriegseintritt an der Seite ihres Verbündeten Großbritanniens vorbereiteten.
Die in großen Mengen nach deutschen Lizenzen produzierten Sprengniete fanden im US-Flugzeugbau breiteste Anwendung. Im Rahmen verschiedener Gesetze erhielt Großbritannien dringend benötigte Flugzeuge direkt aus den USA. Dazu gehörten z. B. Jagdmaschinen vom Typ Curtiss P-40, die in Europa unter der Bezeichnung Kittyhawk bekannt wurden.
Die Firma Curtiss verwendete bei der Fertigung dieser Maschinen in großem Umfang Sprengniete nach deutschen Lizenzen.
Einen Teil dieser Flug zeuge gab Großbritannien 1941 wiederum an die verbündete Sowjetunion weiter, die diese Maschinen im Murmansker Raum einsetzte. Paradox, aber wahr: mit deutschem Know-how genietete Kittyhawk, produziert in den noch neutralen USA, kämpften an der deutschen Westfront über England und an der Ostfront über Murmansk gegen deutsche Heinkel-Bomber, die ebenfalls mit Sprengnietung her ge stellt wurden!
Während des 2. Weltkrieges ging ohne Sprengnietung in den Feldeinheiten und Frontwerften der deutschen Luftwaffe gar nichts!
Die Sprengnietkolonnen arbeiteten an allen Fronten, um Beschussschäden schnellstens zu be seitigen. Hierbei kamen auch genormte Reparaturdeckel (rund bzw. oval) zum Einsatz, die lagermäßig vorrätig waren.
Bei solch einer Reparatur wurde die beschädigte Stelle, entsprechend der Form des vorhandenen Deckels, ausgeschnitten mit speziellen Werkzeugen vorbereitet, gebohrt und mit Sprengnieten verbunden.
Für weitentfernte Verbände der Luftwaffe (in Afrika, Russland, Norwegen) waren sogenannte „Fliegende Werkstätten“, bestehend aus jeweils zwei Ju52-Transportmaschinen, zuständig. Ihre Aufgabe war die „behelfsmäßige Instandsetzung und Wartung von Zelle, Motor und Geräten, insbesondere Beseitigung von Beschussschäden mittels Sprengniet-Verfahren“.
Namhafte deutsche Flugzeughersteller setzten bei ihren Neubauten Sprengnieten ein. Doch der erste serienmäßige Einsatz der Sprengnietung erfolgte bei der Produktion der Heinkel He114 in Rostock.
Insgesamt wurden in den Jahren 1939 bis 1945, nach Angaben des Herstellers RWS, ca. 600 Millionen Sprengnieten in 40 verschiedenen Abmessungen gefertigt.